Schnuppe von Gwinner Schnuppe von Gwinner

Thema „Resteverwertung – der Reiz einer von Prozessen inspirierten Ästhetik“ 

Standgespräche: zum einem Thema moderierte Gespräche mit ausgewählten Künstlern, um zu Erkenntnissen zu kommen, die sich einem Laien nicht so unbedingt direkt erschliessen. Die Teilnehmer dazu inspirieren, mit den Erfahrungen aus der Führung, generell selbst intensiver sehen und fragen, sich neue Perspektiven erschliessen zu können.

Unser Rundgang über die Messe fürhrte uns zu:

Die japanische Künstlerin Yumiko Matsunaga, deren Objekte ganz offensichtlich aus unterschiedlichsten Materialien und Dingen zusammengestellt werden, in der Absicht Sinneswahrnehmungen zu modifizieren, wie z.B. der Kopfschmuck "noise", mit kleinen bunten Glöckchen besetzt - deren Gebimmel den Krach in Tokyos Strassen überspielen soll.

Das Arbeitsmaterial von Roswitha Berger-Gentsch sind Sekundärverpackungen, gebrauchte Kartonagen der Discounter, Industrieverpackungen, die nur für eine kurze Lebenszeit hergestellt wurden. Sie kreiert daraus moderne Verwandte archaischer Vasen-formen, die seit hunderten von Jahren zur Aufbewahrung von  Speisen und Flüssigkeiten benutzt wurden und heute zumeist fragmentiert als Grabungsfunde auf uns kommen.

Geradezu alchimsitische Forschungen betreibt die Künstlerin Dietlind Wolf anhand der Oberflächenglasuren ihrer Ton und Porzellangefässe. Auf Reisen gesammelte  und dann zermahlene Lehme, Sande, Gesteine verschmelzen in der fortlaufenden Serie „Traces/Spuren“ in Schichten zu haptisch und optisch beredten Oberflächen, die Spuren von Orten, Zeiten, Begegnungen bewahren.

Schmuck-Macher Christoph Ziegler sammelt beschädigte und ausrangierte Möbelteile, Plastikobjekte, Materialien wie Olivenholz, Elfenbein oder Knochen, die er auf Exkursionen sammelt und im spielerischen Dialog zwischen Form und Ornament in seinen "Memories" Kolliers von den Echos früherer Leben erzählen lässt.

Ramponierte "Ratzefummel", Bleistiftstummel oder zerfledderte Notizzettel transformiert Julia Obermaier naturgetreu, als dreidimensionale Trompe-l’œil Juwelen aus Kindertagen, in edle Steine, die nur haptisch als solche entlarvt werden können.

Auch Sie planen oder kuratieren Ausstellungen und Messen? Gerne führe ich auch Ihre interessierten Besucher auf besondere Weise - sprechen Sie mich gerne an!