Schnuppe von Gwinner Schnuppe von Gwinner

Am 8. April 2017 um 16 Uhr wurde die Ausstellung mit erfreulicher Publikumsresonanz eröffnet. Hier ein kleiner Auszug aus meiner Einführungsrede:

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Schauen wir auf die Gemeinsamkeiten unserer Helden. Beide, die Keramikerin Karin Bablok und der Möbeltischler Martin Wilmes, gründen ihre Visionen auf ihrem Material, auf seinen Offerten und seinen technischen Herausforderungen. Porzellan wie Holz sind anspruchsvolle, lebendige Werkstoffe. Das Material gibt die Spielregeln vor, in deren Rahmen sich ihre kreativen Intentionen entfalten und bis an deren Grenzen sie gehen können. Aus dem Miteinander von Materie und Meister entstehen Unikate, deren Aura sich keiner entziehen kann.

Es wird immer darum diskutiert ob das nun Kunst oder Handwerk sei.

Geht es wirklich darum?  Das eine kann nicht ohne das andere.

Am Ende zählt das Ergebnis, in dem die Meisterschaft im Umgang mit dem Werkstoff zu einem individuell gestalteten, zeitgemässen Objekt führt. Das ist dann nicht nur Kunst und Handwerk, sondern Kreativität, Philosophie, Demut und Hingabe, Perfektion, Gestaltung, Konzentration – der vielgerühmte „Flow“ aus dem heraus Meisterwerke entstehen.

Diesem glücklichen Zustand des „Flow“ dürfen wir in dieser Ausstellung nachspüren. Nutzen sie nachher unbedingt die Gelegenheit und suchen sie das Gespräch mit Karin Bablok und Martin Wilmes – keiner wird Ihnen besser die Geheimnisse der ausgestellten Objekte verraten können. Fragen Sie nach ihren Inspirationen und Ideen, nach den Schwierigkeiten und nach den Geschenken des Entstehungsprozesses, nach der größten Angst und nach dem größten Glück auf dem Weg zum vollendeten Werk. Dieses Werk bleibt als Dokument ihrer Meisterschaft. Es dient, begleitet, erbaut und altert in Würde - zur Freude seiner Besitzer, Nutzer und/oder Sammler.

Wir können nur erahnen wie geduldig die Keramikerin Karin Bablok an der Entwicklung der idealen Mischung ihrer Porzellanmasse gearbeitet hat, aus der sie nun ihre vollendeten Gefässe zaubert. Mit dem rechten Maß an Geschmeidigkeit und genug Stand, damit sich die Masse bis an die Grenzen der Machbarkeit dünnwandig auf der Töpferscheibe drehen lässt. Und in der Ofenhitze bei 1300 Grad dieses transluzente Weiss und jene porzellanerne Klarheit entsteht, auf der sich die graphischen Linien und gestischen Spuren der schwarz schimmernden Basaltglasur makellos abheben.

Wir können uns die Qual der Wahl des Tischlers Martin Wilmes vorstellen, wenn er mit seinen anspruchsvollen Möbelentwürfen im Kopf auf die Suche nach dem richtigen Baumstamm geht. Die Farbigkeit des Holzes, seine Porigkeit und Maserung, seine Dichte sowie das abzuwägende Miteinander unterschiedlicher Holzsorten und Furniere … nicht nur diese Faktoren spielen eine elementare Rolle auf dem Weg zu seinen vollendeten Möbelstücken, deren Purismus durch besonders charakterstarke Hölzer seine markante Präsenz gewinnt.

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Auch sie suchen eine Expertin, die dem Eröffnungspublikum ihrer Veranstaltung eine ebenso fachkundige wie unterhaltsame Einführung bietet? Sprechen sie mich gerne an...

© Schnuppe von Gwinner

Titelfoto: Martin Wilmes und Karin Bablok : ©Schnuppe von Gwinner

Eröffnungsfoto ©Region Hannover, Fotograf Ulrich Pucknat

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