Schnuppe von Gwinner Schnuppe von Gwinner

Der Landesverband Angewandte Kunst MV e.V. vertritt die Interessen der Kunsthandwerker*innen Mecklenburg -Vorpommerns. Zweck des Vereins ist die Förderung von hochqualifiziertem handwerklichen Können und gestalterischer Experimentierfreude in der angewandten Kunst, sowie die Erhöhung der Sichtbarkeit dieses professionellen Schaffens der Mitglieder in der Öffentlichkeit.

Ein sehr durchdacht konzipierter Katalog mit em Titel ZEIT FORMEN stellt alle Mitglieder vor und regt an über die Relevanz von Handwerkskunst für unsere Gegenwart und Zukunft nachzudenken.

Ich durfte den gleichnamigen Beitrag für den Katalog schreiben:

Es geht um angewandte Kunst, deren Verwandte als kulturgeschichtliche Artefakte in den Museen stehen, die als Vorbildsammlungen für Kunst und Handwerk zum Ende des 19. Jahrhunderts in deutschen Großstädten begründet wurden, die wiederum den Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance und des Barock folgten.

Die Begeisterung für das Aussergewöhnliche, das Einzigartige und Faszinierende trieb die Sammelleidenschaft der Potentaten wie Bürger gleichermaßen an. Wahre Meister antworteten mit raffinierten Spezialitäten im Gusto ihrer Zeit, weckten Begehrlichkeiten und übertrumpften sich gegenseitig in ihrer Kunstfertigkeit. Bis heute erregt ein Spaziergang durch ein kulturhistorisches Museum unsere tiefe Bewunderung der dort bewahrten, ebenso exklusiven wie feinsinnigen Werke.....

Das Werk steht im Zentrum des Interesses.

Das Werk, in dem Wissen, Können und Gestalten miteinander ringen und spielen, miteinander feiern. Viele Künstler sprechen von ihrer „Arbeit“, wenn sie über ihr Suchen und Finden sprechen. Auch wenn wir Betrachter darin vor allem das Erstaunliche und Berührende entdecken. Das Selbstverständliche, dem aber so viel tiefe Erfahrung vorausgehen muss, damit das Entscheidende sich als Botschaft in Form und Ausdruck klar manifestieren kann.

Die Reise seines Werdens beginnt für das Werk mit der Inspiration, der Idee, der Staffelübergabe eines Vorgängerwerkes. Vor dem Hintergrund seiner individuellen Kulturgeschichte und Tradition begibt sich der Künstler auf die Suche nach seiner ganz eigenen Aussage, inmitten der Fülle, genährt von dem tiefen Wunsch erkannt zu werden.

> Den gesamten Beitrag können Sie im Katalog ZEIT FORMEN lesen